Tuesday, October 1, 2013

Response #2: Tiere



Um zu wissen, dass Tiere in Emine Sevgi Özdamars Mutterzunge ein wichtiges Motiv sind, muss man einfach auf dem Buchdeckel des Buches schauen. Auf dem Buchdeckel findet man einen Strauß, der aus arabischen Buchstaben aufgebaut ist. Auch in dem Text benutzt Özdamar Tiere, um ein naturverbundenes Gefühl zu beschwören. Als die Erzählerin in “Mutterzunge” versucht, Arabisch zu lernen, beschreibt Özdamar den Prozess so: “Es kamen aus meinem Mund die Buchstaben raus. Manche sahen aus wie ein Vogel… manche wie schlafende Kamele… manche wie laufende Schlangen” (19). Dadurch scheint es, als ob Arabisch lernen für die Erzählerin organisch und faszinierend sei. Die Erzählerin wohnt in einer Stadt, wo es keine Kamele und Schlangen gibt. Deswegen sind diese Tiere irgendwie exotisch.


Später im Buch gibt es einen sprachenden Esel, der einen türkischen Mann begleitet. Warum benutzt Özdamar diesen sprachenden Esel? Hier vergrößert der Esel den märchenlich Ton der Erzählung. Wie in einem Märchen ist der Tier oft sinnvoller als der Mann. Zum Beispiel gibt es bei der Arztkontrolle in der Erzählung einen Mann, der Urin verkauft. Viele kaufen der Urin, aber nicht der Hauptfigur: “Unser Bauer hätte auch Urin gekauft, aber der Esel rettete ihn… Der andere Mann, der Urin gekauft hatte, durfte nicht nach Alamania, weil der Urin in der Wasserpistole kaputt war” (64-65). Dass der Esel besser als die Männer wußte, soll zeigen, wie naiv die Männer sind.

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