Warum beschließt die Erzählerin sich dazu Arabisch zu lernen und wie lassen sich ihre Empfindung charakterisieren, als sie das erste Mal einen arabischen Text liest?
Das Buch “Mutterzunge”, verfasst von Emine Sevgi Özdemar und herausgegeben im Jahre 1990, beschäftigt sich mit den Erfahrungen einer türkischen Immigrantin in Deutschland.
Ein zentrales Thema des Romans ist die Sprache. Die türkische Erzählerin spricht überwiegend nur noch Deutsch. Wiederholt sie die Sätze ihrer türkischen Mutter auf türkisch, klingen diese fremd und wie Fragmente.
Mit dem Ziel sich den Tonfall der türkischen Sprache wieder anzueignen, beschliesst sie nach den Wurzeln der türkischen Sprache zu suchen - der arabischen Sprache.
Laut der Erzählerin wurde bis zum Befreiungskrieg in 1927 in der Tuerkei arabisch gesprochen. Atatürk verbat die arabische Sprache sowie die arabischen Buchstaben und führte das lateinische Alphabet ein.
Als Motiv sich die arabische Sprache anzueignen nennt die Erzählerin folgendes: “wenn mein Großvater und ich stumm wären, und uns nur mit Schrift was erzählen könnten, könnten wir uns keine Geschichten erzählen” (S.14). Außerdem möchte die Erzählerin wie bereits erwähnt zunächst zu ihrer “Großvaterzunge” zurückfinden, bevor sie zu ihrer “Mutterzunge” zurückfindet.
Wie jedoch empfindet die junge Türkin die arabische Sprache, als sie zum ersten Mal auf Arabisch liest?
Bei ihrem zweitem Treffen mit ihrem arabischen Lehrer Ibni Abdullah fordert er sie auf Arabisch zu lesen. Zunächst weigert sie sich, doch Ibni Abdullah überzeugt sie mit den Worten “Lese, Gott hat es uns geschickt”(S. 19 Z.9)
Die Erzählerin empfindet die Sprache anscheinend als lebendig und aufregend und vergleicht die Laute, die aus ihrem Mund kommen, mit Gegenstaenden und Lebewesen (S.19). Offenbar hat sie ein buchstäbliches Gefühl für die Sprache.
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